120 Jahre Merkel:
Eine Marke erfindet sich neu

Auf den Tag genau feierte die Marke Merkel ihren 120. Geburtstag: Das Suhler Traditionsunternehmen wurde im September 1898 gegründet und hat sich seit Anbeginn als Anbieter von Premium-Jagdwaffen positioniert. Das Jubiläumsprogramm in Suhl bestand aus einer offiziellen Feierstunde mit Lieferanten, Politik- und Behördenvertretern in der Merkel-Fabrik. Sogar Verwandte der Gründerfamilien waren dazu aus Australien angereist. Schon im Frühjahr wurde das Jubiläumsjahr mit einer Gala im Rahmen der IWA-Waffenfachmesse in Nürnberg begangen, zu der Großkunden und Partner eingeladen waren. Bei den Feierlichkeiten in Suhl erinnerte jetzt Geschäftsführer Olaf Sauer in einer kurzen Ansprache an die Anfänge im Kaiserreich, schlug den Bogen über zwei Weltkriege und die Zeit in der DDR hin zur heutigen Position des Unternehmens. Merkel beschäftigt heute in Suhl rund 140 Mitarbeiter; zur Merkel-Gruppe gehören die ebenfalls hier ansässige C.G. Haenel GmbH, ein weiteres traditionsreiches Suhler Waffenbauunternehmen, und der Werkzeugmaschinen- und Roboter-Steuerungsspezialist BWO in Oberndorf am Neckar.

Olaf Sauer, der selbst schon weit mehr als ein Jahrzehnt die Geschicke des Unternehmens lenkt, verwies darauf, dass die Marke Merkel es in der Vergangenheit immer wieder geschafft habe, sich selbst neu zu erfinden. Jüngst wurde der Markenauftritt grundlegend überarbeitet: „Merkel präsentiert sich heute als innovatives Unternehmen mit starkem Bezug zu seinen Suhler Wurzeln. Wir haben beispielsweise mit unserer Repetierbüchsenlinie Helix Produkte im Markt, die Suhler Klasse auf einem ganz neuen technologischen Stand repräsentieren.“ Gleichzeitig fertigt Merkel immer noch klassische Jagdgewehre in Handwerksqualität: Kipplaufbüchsen und Flinten von hohem ästhetischem Anspruch.

Die Assistentin der Merkel Geschäftsführung, Bettina Sokolowski, hat zusammen mit ihrem Team im Vorfeld der Jubiläumsfeiern umfangreiche Recherchen zur Firmengeschichte angestellt. Aus diesen Erkenntnissen entstand nicht nur neuer Kontakt zu den Nachfahren der Firmengründer, sondern eine kleine Firmenhistorie, die im Unternehmen museal dokumentiert wurde. Dazu gehören nicht nur alte Merkel-Jagdgewehre und die Stories ihrer Besitzer, sondern auch die Geschichten der Schäfter, Büchsenmacher und Graveure, die den Weltruhm Suhler Waffen einst begründet haben.

Tag der offenen Tür für Familien der Mitarbeiter

Bei einem Tag der offenen Tür für Mitarbeiter und deren Angehörige nutzten die Familien die seltene Gelegenheit, sich die Produktion bei Merkel anzusehen. Die letzte große verbliebene Marke der alten Waffenstadt präsentierte sich informativ und unterhaltsam und rund 400 Familienangehörige nutzten die Gelegenheit, in der Schützenstraße vorbeizuschauen, denn nicht jeden Tag kann man hinter die Kulissen der Waffenfertigung blicken.

Mehr als 10.000 Euro für die gute Sache:
Jubiläumsgewehr für Kinderhospiz versteigert

Zum Jubiläum hat Merkel ein Jubiläumsgewehr entwickelt – die einschüssige Kipplaufbüchse K 120 „Damaszener“ wurde in einer Kleinauflage von 120 Exemplaren aus Damast-Stahl und edlem Holz gefertigt – eine Reminiszenz an Suhl, das früher in Anspielung auf die Kunstfertigkeit der Graveure den Beinamen “das deutsche Damaskus“ trug. Die Waffe mit der Nummer 001 stiftete Merkel für eine Versteigerung für den guten Zweck. Manuel Matteos, Inhaber des spanischen Fernsehsenders Iberalia TV, ersteigerte das feine Jagdgewehr für 9.000 Euro und Mitarbeiter von Merkel, Gäste und Freunde des Unternehmens stockten die Summe auf. Die Spende ging an das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Nordhausen e.V. – Stephan Masch vom Förderverein der Einrichtung nahm den Scheck beim offiziellen Festakt entgegen.