Holzschäfte
Der Schaft ist ein wesentliches Funktionselement des Gewehrs – aber auch seine optischen und haptischen Qualitäten müssen stimmen. Merkel verwendet dazu die jeweils besten Nussbaumhölzer einer Klasse. Die Aufgabe der Schäfte ist es nicht nur, dem Schützen eine Anlage für Schulter, Wange und Hände zu bieten. Der Hinterschaft nimmt gleichzeitig die Rückstoßkräfte beim Schuss auf. Die Maße und die Ausführung des Schaftes beeinflussen die Präzision, das Erscheinungsbild und die Ästhetik des Gewehrs – sowie dessen Ergonomie.
Es gilt, Schränkung, Senkung, die Länge des Kolbenhalses und Schaftlänge in ein sensibles Gleichgewicht zu bringen. Dazu braucht es hohe Kunstfertigkeit beim Schäfter. Die Funktionsmaße werden mithilfe von modernsten Maschinen auf den rohen Schaft übertragen, bevor das händische Einschäften durch erfahrene Handwerker beginnt. Eisen und Holz werden dabei in Handarbeit perfekt aufeinander abgestimmt. Das dauert zuweilen mehrere Stunden.
Dann erfolgt das Schaftfinish: Die Oberflächen der Schafthölzer werden perfektioniert. In einem sich wiederholenden Prozess wird der Schaft gewässert und geschliffen – so lange, bis sich keine offenen Poren mehr zeigen. Dann kann der Schaft in den Varianten seidenmatt, glänzend oder Poren gefüllt vollendet werden. Das Ölen bringt schließlich feinste Nuancen der Maserung zur Geltung.
Standard Schaftformen
Bei den Holzschäften haben sich in den vergangenen Jahrhunderten diverse Standards herausgebildet, mit denen sich der Schütze sein Jagdgewehr individuell anpassen kann. Dabei geht es zunächst um die Schaftgeometrie, um den Pistolengriff, um die Schaftkappe und um die Schaftbacke als Anlage für die Wange. Die Standardschaftformen haben sich bei vielen Jagdarten universell bewährt – dennoch geht nicht über das gute Gefühl, dass man nur bei einer „Anprobe“ im Fachgeschäft, beim Büchsenmacher oder in der Merkel Manufaktur erwerben kann.
Holzklassen
Erstklassiges Nussbaumholz von bis zu 300 Jahre alten Bäumen verleiht den Merkel Schäften ihren einzigartigen Ausdruck. Die besten Hölzer stammen aus den Hochlagen des Kaukasus‘, wo kalte, lange Winter vorherrschen, die den Baum nur langsam wachsen lassen. Das prägt den Charakter des Holzes. Es wird nicht nur besonders widerstandsfähig, sondern bezaubert durch eine sehr feine, ausdrucksstarke Maserung.
Jagdgewehre werden mit Hölzern in elf Qualitätsstufen angeboten. Bei exklusiven Wünschen bietet Merkel seinen Kunden die Möglichkeit, den Rohling für die Schäfte im Holzlager selbst auszusuchen – eine Terminabsprache ist dazu allerdings erforderlich.
Schaftfinish
Die Oberflächen der Schafthölzer werden perfektioniert. In einem sich wiederholenden Prozess wird der Schaft gewässert und geschliffen. Dann kann der Schaft in den Varianten seidenmatt, glänzend oder Poren gefüllt vollendet werden. Das Ölen bringt schließlich feinste Nuancen der Maserung zur Geltung.
Maßschäftung
Der Maßschaft ist die hohe Kunst des Schäftens – und gerade beim bewegten Schuss mit Büchse und Flinte zahlt sich dieses Plus an Ergonomie aus. Die Schäfter in der Merkel Manufaktur nehmen die Körpermaße mithilfe eines Gelenkgewehrs und mittels jahrzentelanger Erfahrung auf und fertigen einen einzigartigen Individualschaft.