So geht Elchjagd

Der Geruch von Schnee liegt in der Luft: Im Unterholz, ein paar Dutzend Meter vor uns, ist unablässig der aufgeregte Standlaut des Elchhunds zu hören. Und ein Schnauben: Zwischen ­Stämmen und Astwerk hindurch lässt er sich in seiner braungrauen Wintertracht nur erahnen: Ein Elch, der – belästigt von diesem ­Kläffer – Schwaden in die feuchte Waldluft stiebt. Es lässt sich durchs Unterholz hindurch schwer abschätzen, wie groß er wirklich ist. Der größte Hirsch auf Erden hat hier an der Grenze zu Norwegen und Jämtland keinen ernst zu nehmenden natürlichen Gegner: Drei Meter lang und bis zu 2,30 Meter hoch kann er werden – eine imposante Erscheinung. 

Schweden stehe nicht für den ganz großen Jagdtourismus – eher ist es ein Geheimtipp, sagt Johan Persson. Er ­betreibt im West-Jämtland eine 15.000 Hektar große Jagd. Mittendrin: Medstugan, ein kleines, liebevoll restauriertes Jagdschlöss­chen. Sonst wohnt hier fast niemand; Straßen, selbst Wege, sind rar, sodass nicht selten ein ­Hubschrauber die Jagdgäste im Revier absetzt. Geländefahrzeuge werden nur benutzt, um Ausrüstung und erlegte Stücke abzutransportieren. Gejagt wird auf Schneehuhn, Auerhahn – und vor allem auf den Elch, der hier Moose genannt wird. Bestand: von allem reichlich.

Merkel FoM JP 05
Merkel FoM JP

Persson ist 50 Jahre alt und jagt seit dem elften Lebensjahr. Er hat Wirtschaft studiert und kam über die Hundeausbildung zum professionellen Jagen: Der Jämthund, der Jagdhund der Region, ist ein Spitz. Er bellt im Einsatz 70 bis 80 Mal pro Minute. Und weil Perssons Hündin Snöa (Schnee) bisweilen ein paar Kilometer ausholt, um einen Elch zu stellen, trägt sie ein Ortungshalsband. Es gilt, den Elch nicht zu sehr zu beunruhigen. Elche trotten bis zu 60 Stundenkilometer schnell – im unwegsamen Gelände ist das definitiv zu schnell für Jäger und Hund. Und in die Enge getrieben neigen Elche dazu, vehement mit den Hufen zu treten – es kommt dabei zu töd­lichen Unfällen. Gerade Elchkühe gelten während der Aufzucht der Jungen als sehr gefährlich. Hat der Hund den Elch gestellt, folgt behutsam pirschend der Jäger.

In den nordischen Ländern hat die Elchjagd eine lange Tradition. Der schwedische Jäger bevorzugt Repetierer, in vielen Haushalten steht auch noch ein Drilling – viele davon aus Suhl. Persson führt eine Helix. In einem Land, in dem die Zahl der Langwaffen pro Jäger begrenzt ist, lernt man eine universelle und flexible Büchse zu schätzen. Eine Helix mit robustem Kunststoffschaft ist binnen 30 ­Sekunden umgebaut und zeigt sich dann in edlem Holz – wenn in Medstugan zur Gesellschaftsjagd die feinen Gewehre ausgepackt werden. Mehr als einen Innensechskantschlüssel braucht es dazu nicht. Zusammen mit den Wechselläufen kommt man bei der Helix mit einem einzigen Gewehr recht weit. 

Johan Persson schätzt den eleganten und führigen Linear­repetierer aus Suhl: „Die Helix ist leicht; sie ist schnell und ­präzise.“ Auf langen Touren durch die schwedische Taiga ist sie ihm ein treuer und unkomplizierter Begleiter. Zur Elchjagd ideal sind die mittleren Kaliber (alle 30er-Kaliber) und ein variables Glas: „Die Kunst ist es, möglichst nahe ranzukommen.“ Hund und Herr, Snöa und Johan, sind als Team Meister in dieser Kunst.  

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